Lesung und Kunstaktion

An dem sonnig-warmen Sonnabend 24.09.05 fand eine

Kunstaktion und eine Lesung am Wißmann-Denkmal statt.

Die bildende Künstlerin Ilka Vogler gestaltete drei

Seiten des Denkmalsockels mit dem Schriftzug

"remember/erinnern".

Die neue Schrift bedeckt die unbekannterweise

angebrachte, gelbe Graffiti "kein Denkmal den

Rassisten", lässt diese aber durchscheinen. So

kommen Schicht für Schicht neue Meinungsäußerungen

hinzu, nicht nur hier auf der Webseite, sondern auch

am Denkmal.

Für ihre Textarbeit wähte die Künstlerin zwei türkis-

grüne Farbtöne, die mit der Patina der Bronze-

figuren und der umgebenden Dächer an den

Landungsbrücken harmonieren.

Genau ums Erinnern geht es in diesem Projekt.

Unbeliebte Denkmäler sollen nicht versteckt, sondern

in andere Zusammenhänge gebracht, dekonstruiert

und so zu kritischen Lernorten werden.

Der Schauspieler Peter Franke liest aus der

kolonialkritischen Literatur.

In der ersten Lesung ging es um einen Textabschnitt

aus dem Roman 'V.' von Thomas Pynchon, einem der

bedeutendsten Literaten unserer Zeit. Pynchon

beschreibt auf eine drastische Art und Weise den

Völkermord der deutschen 'Schutztruppe' an den

Herero im damaligen 'Deutsch-Südwestafrika' und

genauso auch die leiseren und lauteren Zweifel, die

die Soldaten beschleichen. Textauszug >

Ein Kapitel aus Uwe Timms Buch 'Heißer Sommer'

erzählt über den Sturz der Wißmann-Figur 1968 vor

der Universität Hamburg. Uwe Timm war damals

hautnah dabei. In einem frisch-ironischen Stil

beschreibt der Autor die Hamburger Ereignisse aus der

Sicht seiner Romanfigur, des Studenten Ulrich, einem

etwas unbeholfenen Neuling in der Studentenszene,

dem Peter Franke in der zweiten Lesung einen

zutreffend kantigen Charakter verlieh. Textauszug >

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