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 A B N A H M E des Wißmann-Denkmals
Autor: Webmaster 
Datum:   

Das Wissmann-Denkmal wird heute vom Sockel entfernt und abtransportiert. Dieses Ereignis nehmen wir zum Anlass, den Projektverlauf zu rekapitulieren und Perspektiven zu diskutieren.

A B N A H M E
am Mittwoch, den 30.11.2005 um 11.00 Uhr
Überseebrücke / Hafentor Hamburg
(U/S Landungsbrücken)

Das Projekt afrika-hamburg.de lud ein, auf dieser Webseite über die beinahe vergessene Kolonialgeschichte Hamburgs zu debattieren. Impulsgeber war das umstrittene Wissmann-Denkmal. Nun geht das beteiligungsorientierte Projekt nach 14 Monaten zu Ende. Das Denkmal wird abtransportiert.

WAS BLEIBT?
Über 5600 Menschen haben auf der Webseite abgestimmt, was mit dem Wissmann- Denkmal künftig geschehen soll. In 800 Textbeiträgen wurde die Kolonialgeschichte kontrovers debattiert. Diese und 300 weitere Ideen geben Zeugnis davon, wie das Thema die Gemüter bewegt hat. 200.000 bis 300.000 Menschen haben sich das Denkmal genauer angeschaut, die Phototafel studiert und die Infotafel gelesen.

95 % aller Beteiligten sind der Meinung, dass das Wissmann-Denkmal nicht wieder in den Keller gebracht werden soll. Unbeliebte Denkmäler sollen nicht versteckt werden, sondern sichtbar bleiben, um weiter diskutiert zu werden. Die meisten Menschen wollen sich an ihnen 'reiben', um sich erinnern zu können. Trotzdem muss das Wissmann-Denkmal wieder in den Keller gehen. Die Auseinandersetzung über Erinnerungskultur und einen adäquaten Umgang mit den abgelegten Hamburger Kolonialdenkmälern wird aber fortgesetzt.

WIE WEITER?
Hamburg hat eine ausgeprägte Kolonialgeschichte, die sich auch im Stadtbild in Denkmälern, Gebäuden und Straßennamen u.a.manifestiert. Doch in der Bevölkerung herrscht nach wie vor viel Unkenntnis über dieses verdrängte Kapitel der Stadtgeschichte. Bis heute wird die Kolonialgeschichte in den Schulen nicht gelehrt und in kaum einem Geschichtsbuch über Hamburg kritisch hinterfragt. In den Köpfen wirken (neo)koloniale Muster und Vorurteile nach.

Gegenwärtig baut Hamburg seine Beziehungen zu Tanzania aus. Dabei fällt auf, dass der Umgang mit dem sogenannten 'Tansania-Park' in Hamburg-Jenfeld noch nicht ausdiskutiert ist. Auch in diesem Zusammenhang brauchen wir eine Gedenkkultur, die kritisch beleuchtet und aufklärt.

Wir schlagen einen Park der Kolonialdenkmäler vor, indem alle Hamburger Kolonialdenkmäler versammelt und arrangiert werden. Die massive Ansammlung fördert Nachdenken über Symbole und Repräsentationen der Macht. Durch weitere künstlerische Zeichensetzungen und ein Internetforum entsteht ein kritischer Lernort. In diesem Park sollen ein Forschungszentrum und ein Ausstellungsraum entstehen; dort sollen künftig Kunstschaffende intervenieren, um in einem dynamischen Prozess immer neue An- und Einsichten zu vermitteln. Das aktualisierte Konzept Park der Kolonialdenkmäler ist nachzulesen unter:

www.afrika-hamburg.de/parkd.k.html.

oder

auf dieser Webseite -> 'Tansania-Park' -> Park der Kolonialdenkmäler


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