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 GolobalPlayers: Wer kennt schon Schimmelmann?
Autor: DenkNachDenkMitDenkVor 
Datum:   


teilBIOGRAFIE einer globalplayer-familiy

Dänen deutscher Abstammung und Deutsche in Kopenhagen

Schimmelmann, Heinrich Carl (Demmin 1724 - Kopenhagen 1782, begraben in Hamburg-Wandsbek).Graf, Großkaufmann, Finanzminister. Er gründete sein Vermögen als Heereslieferant Friedrichs des Großen von Preußen und Generalpächter der sächsischen Zölle. Er war sowohl Kriegsspekulant als auch Parvenu, aber eben auch ein Finanzgenie. Man sagte, dass alles was er anfasste, zu Gold wurde. Unter den europäischen Höfen, die ihn an sich binden wollten, siegte der dänische Hof. In Ahrensburg und Wandsbek hatte er schon Herrensitze eingerichtet, ehe er 1761 in Kopenhagen das Berckentinsche Palais (Odd Fellow-Palæ) kaufte und umbaute. Dänemark war für ihn attraktiv wegen seiner Tropenkolonien. Als neuer Finanzminister war er erfinderisch im Auftreiben von Finanzmitteln. Seine Politik war nicht merkantilistisch, er setzte sich auch für landwirtschaftliche Reformen ein. Der dänische Walfang reizte ihn besonders als Investitionsobjekt. Schimmelmann wurde noch reicher durch den Kauf der königlichen Zuckerplantagen in Westindien und durch die Übernahme der staatlichen Zuckerfabrik und der Gewehrfabrik. Zudem war er Großaktionär der Asiatischen und der Westindisch-Guinesischen Kompanie. Seine Aktivitäten im In- und Ausland hingen immer zusammen, so dass Produktion, Handel und Kapitalbeschaffung bei ihm zusammen liefen. Als Politiker und als Unternehmer, privat und staatlich konnte er sozusagen mit sich selber verhandeln. Trotz Loyalität gegen den Staat war er auf eigenen Vorteil aus. Selbst Struensee behielt ihn im Amt. Fünf seiner Kinder brachte er in Adelsfamilien unter. Er wurde Ritter des Elefantenordens, Graf und Mitglied der holsteinischen Ritterschaft durch den Besitz von Ahrensburg, wo er normalerweise wohnte. Nur im Winter hielt sich die Familie Schimmelmann in der Bredgade auf.

Schimmelmann, Heinrich Ernst (Dresden 1747 - Kopenhagen 1831), Graf , Unternehmer, Finanzminister. Sohn von Heinrich Sch. Verheiratet mit Reichsgräfin Emilie Rantzau in Ahrensburg, in zweiter Ehe mit Charlotte Schubart. Bruder von Julie Sch., verh. Reventlow. Von seinem Vater zum Nachfolger als Finanzminister bestimmt. Auf eine große europäische Studienreise geschickt. wo er alle aktuellen Philosophen und Schriftstller seiner Zeit las. 1767 kam er zurück, lernte Dänisch und begann als Verwalter der Gewehrfabrik seines Vaters in Hellebæk. Dann kamen verschiedene Posten in der Finanz- und Wirtschaftsverwaltung. Obwohl er finanziellen und wirtschaftlichen Verstand besaß, fehlte ihm der Machtwillen seines Vaters, um sich durchzusetzen. 1784 wurde er Finanzminister. Er profitierte aber in seiner Amtszeit von der Neutralitätspolitik des Staates durch seinen privaten Kolonialhandel. Er wandte sich gegen inflationäre Politik und wünschte für das Land eine unabhängige Nationalbank. Eine Zollreform, eine Auslandskonsulatsverfassung und Liberalisierungen sind sein Werk. Mit A.P. Bernstorff und Chr.D. Reventlow kam er gut aus. Erst nach Bernstoffs Tod und der Machtübernahme des Kronprinzen brach seine Politik zusammen. Den Staatsbankrott hat die öffentliche Meinung ihm angelastet und nicht dem König, und 1813 trat er zurück Aber als Außenminister bekam er 1824 - 1831 ein Comeback. Mit den von seinem Vater geerbten Plantagen und der Zuckerfabrik auf Christianshavn, mit der Gewehrfabrik und einer Papierfabrik sowie einer Kupfermühle war er der reichste Bürger Dänemarks. Selber Besitzer von Sklaven schaffte er den Sklavenhandel 1792 ab, doch nicht die Sklaverei. Er war ein großzügiger Mäzen und Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in der Stadt. Nach dem Tode seiner Frau ging es bergab mit ihm, auch wirtschaftlich. Seine Ehen waren kinderlos. Als Mensch war er zuvorkommend, pragmatisch und freundlich. Als Politiker waren Kompromisse natürlich für ihn, z. B. gegenüber den Flensburger und Kopenhagener Seehandelshäusern. Begraben in der St. Petri-Grabkapelle. Eine Straße in Gentofte ist nach ihm benannt
http://www.tyskforlaget.dk/SpurenBiografie.html

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