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 Wißmann war ein großer Deutscher
Autor: Gmac 
Datum:   


Die deutsche Kolonialherrschaft in Süd-West und Ostafrika war sicher nicht fataler für die betreffenden Länder als die heutige nordamerikanisch-kapitalistische Diktatur, die so tut als sei sie keine und sich Demokratie nennt, ganz so, als sei Demokratie per se das Gegenteil von Diktatur....


Das Denkmal, so wie es z.Zt. auf den Landungsbrücken steht ist allerdings eine sagenhafte Provokation. Man bleibt einfach sprachlos. So unkommentiert kann es auf keinen Fall bleiben, das ist klar.

Man kann wohl davon ausgehen, dass dieses Werk seinerzeit eine Wahrheit repräsentiert hat, die man heute nicht mehr kennt.

Man muss sich mit dem großen Wissenschaftler, Astronomen, Geologen, Zoologen, Meteorologen und Geographen Wißmann auseinandersetzen.

Man muss herausarbeiten, wo seine Verdienste für Namibia lagen (Errichtung erster Naturschutz-Parks, z.B.)

Stimmt es, dass er sich erfolgreich gegen englischen Sklavenhandel in Deutsch-Ostafrika stark gemacht hat???

Woher kommt es, dass in manchen Kreisen sowohl in Tansania als auch in Namibia auch heute noch mit Respekt der Deutschen gedacht wird? Sind das Nazis???


Den Begriff Nachdenkmalraum finde ich allerdings völlig bescheuert. Was soll das eigentlich sein? Kindersprak, Kanaksprak???
Unter Denk-mal-nach-Raum kann man sich wenigstens etwas vorstellen.

 
 Wißmann war ein Kolonialist
Autor: Kalle 
Datum:   

Zuerst feste Behauptungen in die Welt setzen (1. und 4. Absatz) und danach so viel fragen und vermuten (3., 5. - 7. Absatz) ist eine schwache, aber gängige Methode. Wie wäre es, wenn Sie sich zuerst einmal besser informieren?

 
 Re: Wimann war ein Kolonialist
Autor: Gmac 
Datum:   

Hallo Kalle, hallo Arne!

Eine "Sippschaft" ist nichts anderes als "eine Gemeinschaft aller von gemeinsamen Vorfahren abstammenden Blutsverwandten. Bei Naturvölkern gibt es noch heute ein Sippenrecht, das z.B. bei Heiraten und in der Erbfolge eine große Rolle spielt." (Knaurs Jugendlexikon).
Eine schwarze Sippschaft ist also keineswegs ein Hinweis auf Menschenverachtung und auch keine Entgleisung.

Gmac

 
 Und nochmals Wissmann
Autor: Stadtforscher 
Datum:   

Gmac schrieb:

> Man muss sich mit dem großen Wissenschaftler, Astronomen,
> Geologen, Zoologen, Meteorologen und Geographen Wißmann
> auseinandersetzen.
Humboldt war groß. Linné vielleicht auch. Wissmann hatte zusätzlich zu seiner militärischen Laufbahn lediglich ein sog. 'Blitzstudium' absolviert, d.h. von allem ein bisschen und schnell studiert. Es war eine Reisevorbereitung. Ein solches Studium war damals auch bei vielen anderen 'Forschungsreisenden' üblich, die im Auftrag von europäischen Kaisern und Königen Afrika bereisten.

> Stimmt es, dass er sich erfolgreich gegen englischen
> Sklavenhandel in Deutsch-Ostafrika stark gemacht hat???
David Livingstone war der erste, der in England auf den Sklavenhandel aufmerksam machte, von dem sie alle profitierten: die Engländer, die Franzosen, die Portugiesen, die Araber, die Hamburger und Bremer Handelshäuser usw. England war das erste Land, das den Sklavenhandel verbieten wollte (beeinflusst durch durch die Ideale des amerikanischen Bürgerkriegs) - das war ein halbes Jahrhundert vor Wissmann und den anderen.

> Woher kommt es, dass in manchen Kreisen sowohl in Tansania als
> auch in Namibia auch heute noch mit Respekt der Deutschen
> gedacht wird? Sind das Nazis???
Welche "manche Kreise" sind gemeint? Die weiße Minderheit? Die Afrikaner, deren Vorfahren bei Gefechten mit den deutschen Kolonisatoren umkamen? Diejenigen, die heute Entwicklungshilfe aus Deutschland bekommen? Es gibt dort wie hier sehr unterschiedliche Meinungen dazu.

Viele Grüße
Stadtforscher

 
 An Stadtforscher + Arne Westerhof über Kolonialismus
Autor: Gmac 
Datum:   

Hallo Stadtforscher!
Hallo Arne!

Welche Kreise erinnern sich bis zum heutigen Tag mit Respekt und Ehrfurcht an die deutsche Kolonisation?

Das sind diejenigen Afrikaner (egal ob weiß oder schwarz), die wissen, dass die heutige Verkehrsinfrastruktur, sowohl in Südwest, als auch in Ostafrika und Togo, sowie die ersten wirtschaftlichen organisierten Plantagen und Bergbau ihre Anfänge mit der deutschen Kolonisation genommen haben.

Die afrikanischen Kolonien sind im Laufe des 1. Weltkrieges den Deutschen entrissen worden. Die dortigen Völker haben sich zum Teil vehement einer Übernahme durch die Mandatsmächte gesträubt und Widerstand geleistet. Die Eingeborenen waren nämlich durch eine kluge deutsche Politik inzwischen auf der Seite der Deutschen. (Die Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika unter General Lettow-Vorbeck konnte sich sogar bis Kriegsende behaupten!)

Die Deutschen hatten aus dem Aufstand der Herero (1904) gelernt, und kapiert, dass man Kolonien erst entwickeln muss, bevor man ernten kann.

Natürlich sind koloniale Besetzungen agressiv.
Die Dakota-Indianer in Nordamerika, die Guaraní und Quetchua in Südamerika, die Maori in Neuseeland, die Maya in Mexiko, um nur einige zu nennen, wurden Opfer von Kolonisation.
Das ist das Leben, so ist die Natur. Der Stärkere frisst den Schwächeren.

Außerdem finde ich, dass man daran erinnern sollte, dass alle großen hochindustrialisierten Staaten Europas Kolonien hatten, da Raum und Rohstoffe eine Lebensnotwendigkeit waren und immer sein werden.

Gespannt auf Ihre Antworten.

Gmac

 
 Über Fortschritt
Autor: Gmac 
Datum:   

Hallo Arne,

Die Welt und der Mensch entwickeln sich seit Jahrtausenden. Wenn man irgendwann aussteigen will, kann man das tun, aber man läuft dann eben Gefahr, nicht mehr kompatibel zu sein.
Die Selektion der Natur sorgt gnadenlos dafür, dass aussortiert wird, was nicht mehr entwicklungsfähig ist.

Natürlich brauchten die Afrikaner damals die europäische Technik nicht. Wenn es nach ihnen ginge, würden sie vielleicht heute noch reinste Stammesgesellschaften sein.

Die Kolonisatoren und damit auch wir Deutsche brauchten deren Rohstoffe, sowie neue Absatzmärkte und Siedlungsraum.
Klar, hätten die gut auf uns verzichten können!! Aber darauf kann eine Großmacht, die Wert darauf legt die Welt entscheidend mitzugestalten keine Rücksicht nehmen!!

Übrigens: das Wort Wissenskultur würde ich an Deiner Stelle nochmal überdenken... Wir werden zwar überschwemmt und erstickt mit sogen. Informationen, aber der westliche Mensch hat heute weniger Wissen über Kultur, Geschichte, Kunst, Sprachgewandtheit, Erdkunde etc. denn je.

Ich selbst habe erst vor ein paar Tagen unsere Bundesländer mit Hauptstädten auswendig gelernt... Peinlich, sich selbst auf die Schliche zu kommen, wie wenig man über sein eigenes Land weiß, vom Rest der Welt ganz zu schweigen.

Und dass heute 40% aller Abiturienten kaum lesen, rechnen und richtig schreiben können spricht auch nicht gerade für eine Wissensgesellschaft....

Mit freundlichen Grüßen,
Gmac

 
 Re: Wißmann war ein großer Deutscher
Autor: Uwe Niederdraeing 
Datum:   

Ich denke man sollte immer zwischen tatsaechlichen und angeblichen Tatsachen und deren moralischer Bewertung unterscheiden.

Dass die Geschichte der Menschheit voller ausrottungen schwaecherer Voelker ist, duerfte jeder wissen. Schwaecher waren diese Voelker par definition, da sie trotz verteidigung gegen den Invasor besiegt, zerstreut, assimiliert oder was auch immer wurden.
Soweit (wahrscheinlich) die Tatsachen.
Dass diese entwicklung nchct gutzuheissen ist, ist die moralische Bewertung der Entwicklung, aber sie aendert natuerlich nichts an dem, was passiert ist. ie Azteken werden nicht wieder zurueckkehren, nur weil ihre kulturelle Enthauptung ein Verbrechen war. Selbiges gilt fuer die Karthager oder die meisten Indianerstaemme Nordamerikas. Man sollte diese Sache natuerlich verdammen, aber erstmal muss man sie erkennen. ich denke, da loesen sich dann Missverstaendnisse auf. Ich glaube, meine usw., gmac hat bloss mal die "harten Fakten" auf den Tisch gelegt.

Vielleicht war es ja auch alles ganz anders in der Weltgeschichte, aber zumindest so wird es ind en exika geschrieben. Der Starke verdraengt den schwachen. das Recht der Faust. Ein grausames, archaisches recht, dass nur mittels der Zivilisation gebaendigt wird. Abzuschaffen ist es nicht. Man sehe sich nur heute den Mikrokosmos berufsleben und den Makrokosmos "Wirtschaftssbeziehungen in der globalisierten Neuzeit" an.

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